Innovative Prinzipien sind Bausteine für die Verbesserung und/oder Weiterentwicklung technischer Systeme. Sie wurden aus den Trends der Technikevolution abgeleitet. Innovative Prinzipien liefern keine Lösung eines Problems, sondern ein Modell einer Lösung. Sie müssen daher noch in eine konkrete Realisierung übersetzt werden. Das innovative Prinzip 1 „Zerlegen / Segmentieren“ gibt als Modell der Lösung an, dass das technische System in mehrere, insbesondere auch gleichartige Teile zerlegt werden soll.
Das innovative Prinzip 1 „Zerlegen / Segmentieren“ gibt nur ein abstraktes Modell der Lösung einer konkreten Aufgabe. Traditionelle Lampen besitzen genau einen großen Glühfaden, während LED-Lampen nicht aus einer großen LED, sondern stattdessen aus mehreren kleinen LEDs bestehen. Stromkabel werden leichter biegbar, wenn kein dicker Draht, sondern eine Litze verwendet wird, der Leiter also aus vielen dünnen Einzeldrähten besteht.
Das Prinzip 28 „Ersatz mechanischer Wirkprinzipien“ gibt als Modell der Lösung an, dass Felder an Stelle mechanischer Objekte verwendet werden sollen. An Stelle eines körperlichen Objektes kann also z.B. die Strahlung eines Lasers verwendet werden. Das Prinzip 35 „Veränderung von Eigenschaften/des Aggregatzustandes“ gibt an, dass die Eigenschaften der Komponente verändert werden sollen. Insbesondere bezieht sich dieses auf den Aggregatzustand, aber nicht nur im Sinne eines thermodynamischen Phasenüberganges von z.B. fest zu flüssig, sondern auch im Sinne von z.B. starr zu elastisch.
In der bereits weiter oben gezeigten Evolution von Systemen der Längenmessung sind drei innovative Prinzipien leicht erkennbar.
Im Beispiel der Evolution der Längenmessvorrichtungen können diese drei innovativen Prinzipien einfach erkannt werden. Der Übergang zum Zollstock bestand darin, dass eine große Stange in mehrere kleinere Segmente zerlegt wurde (Prinzip 1). Beim Maßband wurde ein nichtdeformierbarer Festkörper durch etwas Elastisches ersetzt (Prinzip 35). Ein Laserentfernungmesser verwendet ein elektromagnetisches Feld an Stelle eines materiellen Objektes (Prinzip 28).