Michael Patra

Problemdefinition

Erfolgreiche technische Systeme sind immer einem Konkurrenzdruck unterworfen. Dementsprechend müssen sie von Zeit zu Zeit verbessert werden, weil sie ansonsten von den Marktteilnehmern durch andere technische Systeme mit ähnlicher Hauptfunktion ersetzt würden.

Drei verschiedene Arten von Verbesserungen sind gebräuchlich. Die schwierigste Art, die deswegen an dieser Stelle auch nicht behandelt werden wird, ist das Hinzufügen neuer Funktionen zu einem System. Es handelt sich hierbei um kein rein technisches Problem, sondern man benötigt vorher Marktuntersuchungen, weil ansonsten unklar ist, welche zusätzlichen Funktionen für einen potentiellen Käufer überhaupt attraktiv sein könnten.

Die beiden anderen Optionen benötigen nur Wissen über das vorhandene System. Zum einen können inhärente Probleme des Systems behoben werden, so dass der Nutzen des Systems ansteigt. Zum anderen kann der Aufwand, sprich primär die Herstellungskosten, des technischen Systems verringert werden. In beiden Fällen handelt es sich um relativ unscharf formulierte Problemdefinitionen. Bevor aktiv mit Problemlösungsverfahren gearbeitet werden kann, müssen diese unscharf definierten Probleme in schärfer definierte Probleme bzw. Teilprobleme umgewandelt werden.

In diesem Zusammenhang sind die folgenden Themen relevant:

  1. Die inkrementelle Verbesserung behebt Funktionsnachteile eines Systems.
  2. Die Wertanalyse stellt Kosten und Nutzen von Komponenten gegenüber.
  3. Funktionsränge sind ein Verfahren, die „Menge an Funktion“, die eine Komponente liefert, zu bestimmen.
  4. Die wertanalytische Betrachtung ist eine Erweiterung der Wertanalyse auf Funktionsränge.
  5. Es gibt Unterschiede zwischen Wertanalyse und wertanalytischer Betrachtung, und je nach Aufgabenstellung ist eines der beiden Verfahren besser geeignet.